Aus der Arbeit der Friedrich-Kiel-Gesellschaft

Schon lange vor Gründung der Friedrich-Kiel-Gesellschaft gab es Bemühungen, dem zu Unrecht vergessenen Komponisten und Musikpädagogen Friedrich Kiel wieder Geltung zu verschaffen und seine Werke wieder zu beleben. Mit Dankbarkeit ist an den Mitbegründer und langjährigen Leiter des „Westfälischen Musikarchivs“ in Hagen/Westf., Walter K. B. Holz (1908-1993) zu erinnern, der mit seiner Arbeit für Kiel – u.a. die Sammlung von Notendrucken, Literatur und Musikhandschriften – erst die Voraussetzungen für die Gründung einer Fördergesellschaft schuf.

Zehn Kielfreunde gründeten am 26.Mai 1979 in Laasphe die Friedrich-Kiel-Gesellschaft e.V. und wählten den ersten Vorstand; Zum 1. Vorsitzenden Prof. Gerhard Hamann (Trossingen), zum 2. Vorsitzenden Prof. Jost Michaels (Detmold), zum Schriftführer Peter Pfeil (Coppenbrügge), zum stellvertretenden Schriftführer Klaus Gerstein (Siegen) und zum Schatzmeister Hermann-Georg Schuppener (Bad Wildungen).

1988 lösten UMD Dr. Jürgen Böhme (Saarbrücken; bis 1994) Prof. Hamann und LKMD Udo-R. Follert (Speyer; bis 1994) Prof. Michaels in ihren Vorstandsämtern ab. Im Jahre 1991 wurden Adelheid Kaul (Bad Berleburg-Schwarzenau; bis 2000)zur Schatzmeisterin und Peter Thüringer (Berlin; bis 2003) zum stellvertretenden Schriftführer gewählt. Dr. Rita Fischbach-Weiß (Bad Laasphe)folgte 2000 Frau Kaul im Amt nach, Dr. Dietmar Schenk (Berlin), Peter Thüringer, Peter Pfeil sind seit 1979 ununterbrochen als Schrift- und Geschäftsführer tätig.

Von Beginn an bemühte sich die Gesellschaft, die Aufführung von Kielschen Werken in Konzerten und im Rundfunk zu initiieren. Unter besonders schwierigen Bedingungen fanden 1985-1988 Aufführungen chorsinfonischer Werke in der damaligen DDR statt (Berlin, Dresden). Die Friedrich-Kiel-Gesellschaft veranstaltete eigene Konzerte im Rahmen ihrer Jahresmitgliederversammlungen und zu besonderen Anlässen{10-, 15-, 20- und 25-jähriges Bestehen ) mit Unterstützung von Sponsoren. Die Konzertveranstaltungen zum 100. Todestag Friedrich Kiels im Jahre 1985, zum 175. Geburtstag im Jahre 1996 und die Aufführungen des Oratoriums CHRISTUS im Jahre 2005 in Bad Laasphe und in Siegen waren besondere Höhepunkte in der Arbeit der Friedrich-Kiel-Gesellschaft.

Große Bedeutung hat die Publikation von Notenneu- und erstausgaben, die seit Beginn der 70ziger Jahre des 20. Jahrhunderts z. T. mit Förderung der Gesellschaft, in verschiedenen Verlagen erschienen und noch erscheinen. Die Publikation werden fortgesetzt, um möglichst alle Werke Friedrich Kiels wieder leichter zugänglich zu machen.

Auf Tonträgern erschienen bisher über 40 Werke des Komponisten. Auch hier ist die Friedrich-Kiel-Gesellschaft bemüht, weitere Produktionen zu initiieren.

Das Zusammentragen der Werke Kiels und seiner Schüler in Erst- und Neudrucken sowie Kopien, die Sammlung von Schallplatten, Musikkassetten und CDs, von Konzertprogrammen, Plakaten, Rezensionen u.v.m. bildet den Grundstock für ein ständig zu erweiterndes Friedrich-Kiel-Archiv (FKA), das seit 2005 im Universitätsarchiv der Universität der Künste in Berlin deponiert ist. Das Archiv wird vom Leiter des UdK-Archivs, Dr. Dietmar Schenk, und seinen Mitarbeiterinnen betreut. Die Nutzung der Archivbestände für Forschungen zu Leben und Wirken Friedrich Kiels und seiner Schüler ist nun gewährleistet.

Mit ihren institutionellen Mitgliedern pflegt die Friedrich-Kiel-Gesellschaft zwar unterschiedliche, aber rege Beziehungen. U.a. beinhaltet dies den Austausch von Informationen sowie Schriften und die Zusammenarbeit bei Konzertveranstaltungen.

Die Arbeit der Gesellschaft ist nicht ohne die Unterstützung von Förderern und Sponsoren möglich. Bereits langjährige Förderung gewähren die Abt. Kulturpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Münster/Westf.) und die Stiftung der Sparkasse Wittgenstein (Bad Berleburg). Spenden für die vielfältige Arbeit der Friedrich-Kiel-Gesellschaft werden stets dankbar entgegen genommen.